Das Ensemble


Konstantínos Gedíkis (Laoúto) und Thanássis Sófras (Bass)


Dasho Kurti (Akkordeon)


Giórgos Papachristoúdis (Piano)


Giórgos Matsíkas (Bouzoúki)


Vassílis Korakákis (Bouzoúki, Gesang) und Chrístos Zérvas (Gitarre)


Andréas Katsigiánnis sollte laut Programmheft die Santuri spielen, doch, wie man lesen kann, wurde er kurzfristig von einem anderen Spieler ersetzt. Schade, dass wir aufgrund unserer Blickrichtung kein Bild zur Verfügung haben.

Zur Einstimmung erklang ein Instrumentalstück, der Smyrna-Marsch: Emvatírio Smýrnis.
Smýrna, eine ehemals kosmopolitische Stadt, in der Bevölkerungsgruppen verschiedenster Herkunft und Religionen friedlich Tür an Tür wohnten; Smýrna, durch die große Brandkatastrophe 1922 zum Symbol geworden für die unmenschliche Vertreibung von 1,5 Millionen Griechen, die seit Jahrhunderten an den Küsten Kleinasiens gelebt hatten, Symbol für Leid und Hunger, für Hoffnungslosigkeit und Verlust in der Folge eines größenwahnsinnigen, verlorenen Krieges. Wie hätte man die Wehklage für das daraus folgende Leid der Menschen besser zum Ausdruck bringen können als durch die Musikform des Rembétiko?
So manch einem Konzertbesucher werden solche Gedanken durch den Kopf gegangen sein, vielleicht auch in der Erinnerung an die Großeltern oder Urgroßeltern, die damals flüchten mussten und alles verloren.
Nach diesem stimmungsvollen Intro kamen Giórgos und die zwei angekündigten Sängerinnen auf die Bühne.


Athiná Labíri stammt von der Insel Thássos in Nordgriechenland. Sie sollte uns später mit einem fantastischen Soloauftritt von den Schuhen holen.


Aspasía Stratigoú, aus Athen, hatte mit ihrer tollen Stimme einen großen Anteil an dem nun folgenden, schönen Rembétikoabend.


Wenn man bedenkt, wie vor einigen Jahren Tsouganákis als in Deutschland unbekannter Künstler auf Daláras’ Encore-Tour eingeschlagen hatte, waren wir echt gespannt auf die Darbietung dieser beiden Frauen.
Doch zunächst gehörte die Bühne Giórgos Daláras. Wo immer wir ihn bisher live gesehen haben, stellen wir fest, dass alle seinem Auftritt entgegenfiebern und sich diese Spannung schließlich in einem lautstarken Jubel und einer herzlichen Begrüßung entlädt, sobald er die Bühne betritt. Es ist, als ob ein Freund, den man lange nicht gesehen hat und auf den man sich in besonderem Maße freut, endlich wieder im Lande ist.






So brachte das Publikum im Hegelsaal der Liederhalle, in den bis zu zweitausend Stühle passen, dem großen Sänger auch an diesem Abend alle Sympathie entgegen, was er lächelnd und mit ehrlicher Freude in den Augen entgegennahm. Wir konnten das gut beobachten, denn unser Platz befand sich in der dritten Reihe.
Mit seiner Begrüßung auf Griechisch und dann auf Englisch, Hello my friends, stellte er sich auf Augenhöhe mit dem Publikum, und er meinte, wenn es jemandem zum Mitsingen sei, so soll er es auf jeden Fall tun.

Komm', komm', Bootsführer...