After the show


Unser Hotel lag in unmittelbarer Nähe zur Liederhalle und bot am heutigen Abend ebenfalls Livemusik an. Doch wie soll man nach einem zweieinhalbstündigen Rembétikoabend zum Soul übergehen?
Zunächst nahmen wir deshalb im Außenbereich des Hotels Platz, summten glücklich ein paar Melodien und waren uns einig, selten einen so schönen, musikalischen Abend verbracht zu haben. Und während wir so dasaßen, passierten die Musiker, die eben noch auf der Bühne gestanden hatten, und ein paar Helfer mit Sack und Pack unseren Tisch, parkten die Klamotten irgendwo, kehrten zurück und setzten sich auch an einem der Nachbartische zusammen, um den Abend ausklingen zu lassen. Manchmal hörten wir, wie auch sie noch ein wenig gemeinsam sangen. Da wir keine Autogrammjäger sind, genossen wir einfach das über zwei Tische entfernte Zusammensein und luden nach guter griechischer Manier „ta pediá“ auf eine Runde Getränke ein, was uns Anlass gab, ihnen auf die Entfernung ein „Danke“ für die wundervolle Musik zuzurufen und ihnen weiterhin alles Gute zu wünschen.

Erst nach Mitternacht wagten wir uns ins Innere des Hotels. Die Soulband brachte immer noch Musik dar, zu der ausgelassen getanzt wurde. Irgendeine Trachtengruppe durchmischte das gestylte, internationale Publikum. Wahrscheinlich hatten sie auch einen Auftritt gehabt. Es sah einfach total lustig aus, wie man in Seppelhosen und Dirndln zu Soul- und Reggaeklängen schwofte, ein bisschen wie an Fasching. Von der sehr guten Feierstimmung ließen wir uns anstecken und tanzten, bis die Kapelle ihren Auftritt beendete. Sehr müde, aber überglücklich sanken wir in den frühen Morgenstunden in die Kissen.

Der Abend in der Liederhalle in Stuttgart wird bei uns als ein wundervoller Rembétikoabend, vollgepackt mit einzigartiger Musik und fantastischer, künstlerischer Darbietung in Erinnerung bleiben. Auch wenn unsere An- und Abfahrt von Saarbrücken aus recht weit war, so hätten wir das Konzert um keinen Preis versäumen mögen!
Vielen Dank an alle Mitwirkenden. Eine besondere Bereicherung war für uns, dass wir die Chance hatten, die Musik von uns bisher unbekannten Künstlern kennenzulernen. Wir freuen uns schon jetzt auf ein nächstes Konzert.


P.S. Liebes Musikerensemble, bitte lasst euch von den Querulanten, die euren Auftritt kurzzeitig störten, nicht irritieren. Giórgos ist hierzulande sehr beliebt, und sein Auftritt in Deutschland ist bei Liebhabern griechischer Musik sehr begehrt. Ein besonderes Ereignis, bei dem man ihn am liebsten ausschließlich auf der Bühne, kondá, haben will. Das Geplärre nach DALARAS oder die Pfiffe haben nichts mit eurer Aufführung zu tun. Die Störer waren nur einzelne Personen, die offenbar keine Erziehung genossen haben. Na ja, damit muss man leider auch leben. Alles Gute weiterhin und viel Erfolg. Wir hoffen, euch irgendwann wieder einmal hier in Deutschland hören und sehen zu dürfen, euer Auftritt war fantastisch!

P.P.S. Lieber Giórgos, merkst du, wie sehr wir dich hier vermissen und jedes Mal deinem Auftritt entgegenfiebern? Lass’ uns bis zum nächsten Mal bitte nicht mehr so lange warten...

Aspasía Stratigoú