Auf der Insel Límnos
(im Mai 2004)

Copyright puchheim = MartinPUC, Juni 2004, Dezember 2006


Das stille, grüne Limnos. So friedlich, so schön im Morgen- wie im Abendlicht. Die ruhige See. Der Schwung der stark reliefierten Berge. Mírina (Mýrina) vom Aussehen her wie die Außenviertel einer italienischen Stadt. Lauter stattliche Neubauten, die meisten mit roten Walmdächern, Ziegel. Für mich zu neu. Schade.
Doch was für eine Insel, dieses Limnos! Weit ausgebreitet, mit offenen Armen liegt sie da, reich gegliedert durch Buchten, Kaps, aufgesetzte Berge, eine Riesenbucht im Süden, und erweckt trotz aller Höhen den Eindruck von grüner Flachheit, großzügiger Weite.


Eine Taxifahrt zum Nordostflügel

Keinen Tag verlieren. Ein paar Ecken der Insel kennenlernen. Deshalb nehme ich ausnahmsweise einmal ein teures Taxi für einen kompletten Ausflug, an diesem Sonntag (16.05.), denn das Bussystem wurde hier ziemlich ausgedünnt. Zwar gibt es Verbindungen Mo. bis Sa., aber von Mýrina aus immer nur um ca. 07:00 Uhr in die Dörfer, zum Abholen der Leute, zurück aus der Stadt um ca. 13:00 Uhr. Dann sitzt man irgendwo draußen auf dem Land. Basta.
Da ich Frühaufsteher bin und gern zu Fuß gehe: kein Problem.

Mein Taxitzís ist Dimítris, ca. 28 – 30, ein netter Kerl, der gerne erklärt, nicht allein die Namen der durchfahrenen Dörfer nennt, von sich aus Infos über alles Mögliche gibt. Das meiste verstehe ich sogar, manches eher intuitiv.

Wie froh ich bin, vom Hinterland des Hauptortes nicht gleich enttäuscht zu sein. Welch edles, schönstes Grün, durchsetzt mit Unmengen von Klatschmohn, welcher Schwung der hügeligen Landschaft.
Ganz am Schluss, als ich mich nach Rückkunft in Mírina bedanke, versichert mir Dimítris, dass unsere Zielgegend zwischen Repanídi, Kondopoúli, dem Alikí–Salzsee und schließlich den Resten des Kabirenheiligtums („Kavíria“) als Endziel für ihn selbst tatsächlich die allerschönste Gegend von Limnos darstelle. Ich glaub es ihm – die herrlich–grüne Weite, man möchte aus sich herausschreien vor Begeisterung über so viel Schönheit, die schmalen Nebensträßchen, das verfallene Ágios Aléxandros, der kurze Pfad vom ausgegrabenen Rechteck des Heiligtums hinunter zum Eingang der tiefen Meeresgrotte.

Kurz vor Ankunft an der Kabirenstätte macht Dimítri einen Abstecher zu einer großen, bereits im Verfall begriffenen 600–Betten–Hotelanlage eines „Gangsters“, der nach Einkassieren staatlicher sowie von EU–Subventionen das Weite suchte. Nur 2 Jahre war das Ganze in Betrieb, das Überdimensionierte, 8 km vom nächsten größeren Dorf entfernt, in märchenhafter Landschaft, nur 1 km weg vom Meer. Viele Insulaner hätten da mitinvestiert, nach der Pleite eigenhändig noch die Einrichtung aus den Zimmern geholt, wenigstens als geringe Entschädigung für ihr eingesetztes Kapital.

Mitten auf der schmalen Teerstraße der Kabirengegend eine für griechische Verhältnisse riesige Schlange. Anthrazitfarben wie der Eiffelturm in Paris, dick und vielfach gewunden. In die Länge gezogen gut 2 m, ohne Übertreibung. Dimítri steuert bewusst auf das Reptil zu, ein beliebter Volkssport. Ich kann ihn gerade noch davon abhalten, es zu überfahren, indem ich sage, ich wolle es mir ansehen, erst dann bremst er abrupt. Das prachtvolle Tier von Gottes Gnaden entkommt pfeilschnell – tempomäßig eine Zornnatter, aber bestimmt keine von der Art her.

Ein großes erdiges Rechteck mit niedrigen Fundamentresten ist alles, was vom Kabirenheiligtum übrig ist. Ein Häuschen mit Wärter drin dient als Wachposten, die Wärterfrau scheint auch da zu sein. Da gibt es eine nette Unterhaltung mit dem Taxifahrer und ein wenig auch mit mir, der ich mich natürlich erst einmal absetze und umsehe, gleich zum ganz nahen Meer runtersteige, die nahe Umgebung auslote. Östlich ein wunderschöner sandiger Strand, darüber grünes, niedriges Gebüsch. Einer dieser Geheimtipps, von denen es auf Límnos so viele gibt!

Ifestía, unweit westlich an der NW–Seite der Pfannenbucht von Tigáni gelegen, besuche ich nicht, es wäre zu viel auf einmal. Es war einst die mächtigste Stadt von Límnos und bedeutendes Mitglied des Attischen Seebundes.
Der Name aber deutet darauf hin, dass Limnos seit jeher als die Heimat von Hephaistos angesehen wird, dem Feuer– und Vulkangott. Heute muss man allerdings schon genauer hinsehen, wenn man hie und da im Gestein erstarrte vulkanische Formen entdecken will. Doch zwei Thermalquellen hat die Insel immer noch, als Reste des aktiven Vulkanismus.


In Mírina

Irgendwie versöhnt mit der Inselhauptstadt, deren Aussehen mir insgesamt nicht so sehr behagt – mit Ausnahme des irre gezackten Burgbergs mit seiner ebenso gezackten Mauerkrone und der (Tavernen–)Gegend um den wirklich pittoresken Fischerhafen – komme ich zurück von dieser Tour.

Auf dem Weg vom Zimmer hinter dem Romaikós–Ufer zum Lieblings–Kafenío „Äjäo“ (Egéo) an der Platía an der Hafenbucht, nach zwei Dritteln des Weges durch die lange, teils noch recht urtümlich gebliebene Ladenstraße, grüßt mich freundlich und auf Deutsch eine ca. 45–jährige „Touristin“, der ich kurz darauf vor einem Andenkenladen wieder begegnen sollte.
Wir kommen ins Gespräch. Ja – sie gehört zu dem relativ kleinen Kreuzfahrer, der schon am Morgen auf der gegenüberliegenden Seite der Hafenbucht angedockt dalag und nur seine unscheinbare Rückseite zeigte. Sie ist sogar Crew–Mitglied. Auf meine Frage, woher sie kämen, antwortet sie: ach, von überall!
Das Schiff entpuppt sich als die Bremen von Hapag Lloyd, die sprichwörtlich die ganze Welt umrundet und sogar Eisbrecher–Qualitäten aufweist. Ich höre, dass man unlängst in der Antarktis war und gerade das Schwarze Meer besucht hat, letzter Stopp Istánbul. Ein Wunder, dass so ein Weltumsegler gerade auf Limnos haltmacht. Ja, es stünden eine Reihe griechischer Inseln auf der Liste, von denen sie noch nie gehört habe, meint die Dame. Das bekannte „Delos“ sei ebenfalls eines der Direktziele!
Ich freue mich über so ein Treffen, das den Horizont so weit eröffnet, die weite Welt eine ganz natürliche, alltägliche Angelegenheit, von einem Menschen geäußert, dem diese Weite ins Gesicht geschrieben steht, der sie mir entgegenstrahlt – und warte später gespannt auf die kretische Ierápetra, nachdem die Bremen abgelegt hat.

Mein frühabendlicher großer Teller Mezédhes für 2 Euro zum Ouzo ist so sättigend, dass ich mir mehrmals ein großes Abendessen spare, gar kein Bedürfnis mehr danach habe, obwohl die hübschen Tavernen und Ouzerien am Fischerhafen locken.
Man sitzt zuerst randlich, wagt sich nach und nach weiter hinein zwischen die örtlichen Männerrunden draußen auf der großen Freifläche vor dem geräumigen Innenraum mit seiner hübschen dunklen Möblierung, zwei riesigen Fernsehbildschirmen und dem langen Tresen, hinter dem immer irgendeine Frau am Mezé–Schnitzeln ist. Fast jeder Gast bestellt irgendwann so ein Tellerchen, trotz der späteren Verköstigung zu Hause, äußert seine Wünsche ob mit, ob ohne Ei und scharfe eingelegte Peperoni usw. Es ist von allem dabei, und das ist das Schöne.
Nebenbei kriegt man hier einiges vom Stadt– und Straßenleben mit, nicht nur die Diskussionen, sondern auch alle Passanten sowie den Moped– und Autokorso hin zum Fährhafen und wieder zurück.
Ich bin gern im Äjäo, ziehe es dem nur durch den Beginn der „Agorá“–Straße von hier getrennten anderen, neueren Lokal mit Internet vor, in dem sich eher jüngere Zeitgenossen aufhalten, das aber deutlich weniger Atmosphäre ausstrahlt. Man hat die ersten Tage ein bisschen das Gefühl, nicht dazuzugehören, doch je öfter man wiederkommt, desto vertrauter die Anwesenden und freundlicher ihre Blicke, bis man schließlich auch einmal angesprochen wird. Und mit dem Ober hab ich mich bald so angefreundet, dass er mich, kaum bin ich aufgetaucht, auch bei großer Gästezahl sofort erkennt und rasch bedient.

Ein ganz uriges Gegenstück von Kafenío möchte ich noch erwähnen – ich kann nur hoffen, es ist immer noch da; es befindet sich randlich an dem Platz im Bereich der Tavernen des inneren Fischerhafens, ganz hinten in einer Ecke und wirkt ganz unscheinbar.
Hier sitzen die einfacheren Limnier, darunter wohl etliche Fischer, und man fällt mächtig auf, setzt man sich hier dazu, der Wirt ist dann erst einmal richtig durcheinander, und zwei oder drei raue Kehlen müssen die Bestellung wiederholen, bevor er es kapiert hat. Na, es muss ja nicht gleich drinnen sein oder unmittelbar vor dem einfachen Lokälchen, ein paar Schritte über die Gasse stehen auch noch einige zugehörige Tische an einer Hauswand entlang aufgereiht, an denen sich Fremde unauffälliger ausbreiten können.

Kleiner Spaziergang nach dem üppigen Aperitif. Gleich westlich an dem Platz, wo auch mein Kafenío liegt, ein größerer Supermarkt, daneben ein Souvenirladen u. a. mit limnischen Weinen und Likören, vorne an der Ecke zur Uferstraße eine Schiffsagentur: NEL Lines (Lesbos) und die lokale Fährlinie nach Ái Stráti hinüber, das zugehörige größere, wenn auch nicht großfährengroße Schiff, die Aiólis, liegt (vor 15 Uhr bzw. an einem oder zwei Tagen des Wochenendes) zwischen Fischerbooten am Uferkai vertäut, mit dem Heck landwärts. Ich hätte es schon an meinem Ankunftstag nehmen können, aber sigá–sigá, hatte ich mir gedacht.

Wenn man die Uferstraße westwärts geht, öffnet sich rechts bald ein weiterer größerer Platz mit etlichen Cafés und inzwischen vielleicht zwei Tavernen, einer Unmenge geparkter Autos und dem „Hotel Lemnos“, das in meinem Reiseführer empfohlen wurde, sich aber als recht teure Bleibe herausstellte, und mein vorsichtiges Fragen nach dem Preis wurde zunächst von dem alten Herrn äußerst barsch abgewiesen: ich solle sagen, wie lange ich bleiben wolle, dann erführe ich den Zimmerpreis, solle ansonsten gleich wieder gehen; eine derartige Unfreundlichkeit hatte ich lange nicht mehr erfahren, auch nicht, dass Griechenland jetzt frei sei von deutscher Bevormundung, seine Preise jetzt selber festlegen könne und es auch tue und dergleichen Verletzendes mehr; dabei hatte ich nur etwas zögernd den Preis für ein EZ angefragt. Der alte Herr hat wohl Schlimmes erlebt mit den Deutschen, wer weiß. Ich hoffe, er hat das Geschäft inzwischen Jüngeren übergeben.

Kurzer Blick auf den Uhrturm neben der Hafeneinfahrt, auf diese Uhr ist wirklich immer Verlass.
Die Ierápetra L. kommt von Rhodos her mit nur 35 min Verspätung nach einer Fahrt von Hunderten von Seemeilen an. Eine respektable Leistung. Wenigstens ein Stückchen Kreta will ich mir ergucken, bin deshalb zum Hafen gekommen. Nach wenigen Minuten ist das Rendezvous mit dem fernen sperrigen Riegel am Südrand der Ägäis zu Ende. Mein so geliebtes Schiff, mein alter Kárpathos–Transporter, sticht wieder in See.

Ich steige schnell auf den Kástro–Hügel über der Stadt. Um 7 vor 7 entschwindet die Fähre hinter Kap Moúrtzouflos (genau!: eine Hauptgestalt in O Kapetán Michális [Freiheit oder Tod] von Níkos Kazantzákis, der Moúrtzouflos!) mit NE–Kurs Richtung Alexandroúpoli.
Zu meiner Linken entzieht sich der aus meiner relativen Nähe riesig wirkende Áthos für kurze Zeit im Dunst, im Gegenlicht meinen Blicken. Über ihm eine Wolkenfahne, die ihm fast das Aussehen eines tätigen Vulkans verleiht.

Nach der Niederschrift dieser Zeilen sitze ich im leichten Abendwind fröstelnd weiterhin auf meinem Felsen auf halber Höhe des Kástro–Berges. Tief hängt sie nun, die Abendsonne. Der Himmel rötet sich pastellartig und der majestätische Athos–Berg taucht in all seiner Größe wieder auf, schemenhaft, dunstumflirrt und dennoch markant, grüßt herüber von der nahen Chalkidikí.
Plötzlich habe ich das Bild der größeren der beiden Skellig–Inseln vor der SW–Küste Irlands vor mir: fast dieselbe Gestalt, wäre da nicht der kleine südliche Nebenkegel auf einem Drittel der Höhe des Athos, sowie die flach ausufernde Fortsetzung nach Norden. Die große Skellig mit ihren steinernen Iglus von Mönchszellen, die ich damals so sehr bewundert habe.

Und nun der Athos, der viel größere, der klassische Klosterberg, schon dermaßen nah. Ich knie innerlich und staune. Gott ist groß – viel größer als wir Kurzsichtigen und Kirchengeschädigten es uns je vorstellen können – diese Erkenntnis fällt mir an diesem Ort nicht schwer.


Der herrliche Südostflügel von Límnos

Moúdros erstreckt sich in leichter Hügellage lang hingezogen über den Wassern seines ausgedehnten Golfes.
Ein Mittagsbus bringt einen von Mýrina her mit Umwegen über Atsikí und sogar noch Romanoú in das große Dorf, einst geschmäht von den MM–Verlag–Autoren, die wohl nicht so genau hingesehen haben oder nur ganz kurz geblieben sind oder vielleicht ihr persönliches Schockerlebnis deshalb hatten, weil sie so viel Ruhe und Beschaulichkeit gerade nicht ertragen konnten.
Der Ortskern ist ringförmig geordnet um die flache Hügelspitze, auf der die Kirche thront mit ihren zwei Kuppeltürmchen und einer reich gegliederten Fassade.
Kleine Läden bedeuten viel Intimität und auch Kontakt, ja Gastlichkeit, etwa beim Bäcker, und der bezaubernde kleine Platz etwas abseits hinter und unterhalb der Kirche mit einem weit ausladenden Baum in der Mitte, darunter Sitzgelegenheiten, lädt richtig zum Warten ein auf ein Taxi, wenn im meist geöffneten, einfach eingerichteten Büro der örtlichen Taxivereinigung gerade niemand anzutreffen ist.

Alle Busse enden wohl unten am Hafen, einem kleinen und feinen Fischer– und Bootsstützpunkt, an dem locker auch einmal etwas Größeres anlegen könnte. In der dem Busendhalt nächsten der beiden Unterkünfte – die erste mit Taverne heißt „To Kýma“ – dort unten sitzt man hübsch im Freien – wie übrigens im Kafenío der anderen auch – und hätte sich im Mai 2004 als Einzelperson für 20 Euro ein Zimmer nehmen können.
Die Gegend strahlt etwas ganz Heiter–Friedliches aus, der Blick reicht über den großen Golf, hinüber zum völlig überdimensioniert erscheinenden, sehr spärlich frequentierten Flughafen (mit einer Start– und Landebahn, deren Überlänge wohl vergleichbar ist mit der auf Kárpathos) am Nordwestrand des Meerbusens, über die große wellige Ebene und nach Südwest zu den Bergen der Fakós–Halbinsel.

Ich bin zwar per Taxi von Moúdros aus, vorbei an einem Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg, bis zum paradiesischen Örtchen Skandáli gekommen, aber die Strände vor seiner Haustür und dem Ort Fisiní (Fysiní) hab ich leider nicht erwandern können. Auch nicht den Weg zum hübschen Ájios–Zózon–Kloster. Álli forá!

So ist mir nun die „trampabout–Sahara“ entgangen – so schade! ((Für alle, die ihn nicht mehr kennen: „trampabout“ ist ein echtes Reiseschriftstellertalent, das lange Jahre bei In–Greece.de aktiv mitmachte, Limnos liebt, sich nun leider zurückgezogen hat.))
Stattdessen bin ich durch das Juwelchen Skandáli geschlendert, hab die hübschen alten Steinhäuser bewundert, eine Fanta im kleinen, blitzsauberen Kafenío am oberen Dorfplatz zu mir genommen, bin hinauf zum Friedhof, hab mich über die offensichtlich in Fremdenhand befindliche Villa mit hohem Zaun am hintersten, obersten Ortsende gewundert und bin anschließend eine gute Stunde den prächtigen Feldweg über dem Ort Richtung „Berge“ und Moúdros gelaufen.
Von dort aus, in dieser tiefen Stille, dieser unendlichen Weite, hab ich staunend um mich geblickt, nebenbei die Dardanellen–Berge im Dunst und die türkische Insel Gökçeada (Ímbros) aus dem Meer tauchen sehen. Nur einmal störte mich ein Bauernlaster von einem Nebenweg her. Spuren riesiger Hundepfoten im Staub. Geschützdonner rechts vom Berg östlich, übendes Militär.

Blick über die grünen, niedrigen Kleinstbüsche und verdorrenden Blumen bis hinüber nach Ágios Efstrátios, der spröden Insel südwestlich von Limnos im Zentrum der nördlichen Ägäis.
Da taucht von Mýrina her die Rodánthi auf, zieht langsam als Blickfang in der Ferne vorbei. Die rot–weiß–blauen Streifen am Schiffskörper leuchten zu mir herüber – wie ich solche Zufälle mag! Über mir, auf der bekannten Luftstraße, von der aus man gelegentlich ein Stückchen Limnos aus der Vogelperspektive erhaschen kann, eine ununterbrochene Reihe von Kondensstreifen, irgendwo an ihrem Anfang oder Ende die Spielzeuge von Jets.

Diese Weite macht mich frei, richtig glücklich. Was für eine tolle Ergänzung, die beiden östlichen Scherenarme von Limnos, zum wilden, hochgebirgigen Kreta, meiner Favoriteninsel. Aber schon steht Limnos zusammen mit Kárpathos und vielleicht Tílos an zweiter Stelle!


Wandern im Nordwesten

Doch wo hab ich die andere, meine Sahara entdeckt? Im ebenso schönen Nordwesten, hinter dem Bergland!

Den breiten Feldweg am Ende der Teerstraße vor Katálakko hinuntergehen bzw. –fahren, nach etwa 1,5 km bei dem Hinweisschild auf das Naturwunder links abbiegen. Dann gelangt man bald in eine wundersame Großdünenlandschaft mit dicken, fetten Sandbergen, einzelne Nadelbäume klammern sich in die Flanken. Pachiá Ámmos oder Pach(i)és Ammoudiés, dicker, fetter Sand(strand), so nennt sich die Gegend.
Gelegentlich eine der grauen, dicken, etwa 1 m langen ungiftigen Schlangenungetüme mit ihrem ohne jeglichen Nacken–Einschnitt direkt in den Körper übergehendem Kopf auf dem Weg, totgefahren, oder im Gebüsch neben dem Feldweg. Sehen aus wie zahme Land–Muränen, in etwa, na, etwas heller, gräulicher, aber unerwartet dick und ehrlich gesagt schon ziemlich scheußlich.

Fährt man den Feldweg geradeaus weiter (biegt also NICHT nach links ab), vorbei an der Abzweigung zu den Großdünen, bald über ein Bachbett, gelangt man zu einem dieser fast überirdischen limnischen Traumstrände, Gomáti, hüpft über einen einmündenden Bach, dessen Südostflanke aus Schilf noch die halbwegs verblichenen Warnschilder aus der Konfliktzeit der Zypernkrise trägt: Vorsicht Minen! Den Strand selber bevölkern bestimmt keine Landminen mehr, vielmehr Hunderte von Seemöwen und ganz in der Ferne der PKW eines Individualisten, da hinten bei den fernen Häuschen am nördlichen Strandende.

Rumpelt man nach Ost weiter, vorbei an einigen Gehöften, das eine oder andere auch verfallen, kommt man zu entlegensten Stränden und sogar zu einem wilden Olivenwald. Ob sich auf dieser Route wohl letztendlich das Dorf Propoúli erreichen lässt, vielleicht auch die Klassestrände nördlich davon? Bei Schönwetter als Dreingabe jedenfalls der Prachtblick auf die Insel Samothráki.

Einkehren bei Elefthéria im schönen, aber verlassenen Kafenío von Katálakko, zu dem ich mich durchgefragt habe. Wir unterhalten uns ein wenig, nachdem sie ihre „Mezédhes zum Ouzo“, wie sie meint, erstaunlicherweise einzig und allein importierten Stockfisch (!), in der Küche zubereitet hat und mir zu kosten gibt, eben zu meinem Ouzo.

Seit sage und schreibe 44 Jahren werkelt die Frau hier in ihrem gemütlichen altmodischen „Kafeníon“ im unteren Ortsteil eines in der Hauptsache Altendorfes. Das Nachbardorf Dáfni kennt sie noch, sagt, ich solle ruhig bis dorthin gehen, es sei nicht weit, könnte sein, dass dort gerade ein Taxi stehe. Der Rest von Limnos ist ihr völlig fremd, unbekannt, außer vielleicht Mírina. Noch nie hat sie den Osten oder gar eine andere griechische Insel besucht.

Auf meinem abendlichen (Fuß–)Weg von Katálakko über Dáfni und Sardés bis, ich geb’s zu, nach Mýrina (wofür mich die jeglichen Wanderern gegenüber vollkommen, wirklich absolut verständnislosen Limnier jetzt umso mehr für einen Irren halten mögen) hab ich traumhafte Erlebnisse, solche wie lange nicht mehr.
Bis Sardés befinde ich mich, immer die unbefahrene Teerstraße entlangwandernd, auf einer Art Aussichtsbalkon hinunter auf die große Ebene und in den Osten der Insel und weit darüber hinaus auf türkische Inseln bis hin zu den umdunsteten Dardanellen, vom westlichen Abendlicht herausgemeißelt.
Wäre ich motorisiert gewesen, würde mir jetzt jeder einzelne Schritt und jede einzelne Sekunde Ausblick unter goldener Abendsonne für immer fehlen.

Gleich nach der Kurve hinter Katálakko kommen mir 6 noch sehr jugendliche Schweinchen entgegen, vier helle und zwei schwarze. Geführt von einem wirklich winzigen Hund, trippeln sie brav die Straße entlang, ihrem Nachtstall entgegen! Das sieht dermaßen lieb und witzig aus!
Ich denke schon, da fehlt es an der Ausgewogenheit, als plötzlich der ausgleichende Rest in Form von zwei schwarzen Nachzüglern die unvergleichliche Szene komplettiert.

Hinter Sardés geht es bergab in ein Tal, am Gegenhang eine kleine, idyllisch gegen die gleißenden Felsen anzusehende Schafherde mit Schäfer, unten am Fluss üppiges Grün. Später wieder bergauf. Ein weiter Weg, aber gerade wegen der Abendstimmung äußerst lohnend. Mopeds, Motorräder (auf Limnos besonders hoch im Kurs!) und gelegentlich ein Pick–up rattern an mir vorbei. Ungläubige Blicke. Ich bin eine echte Rarität. Ich gehe nicht in den Ort Kornós hinein, sondern benutze wie der Bus, der mich so um 14 Uhr herum von Mýrina ins letzte Dorf im NW gebracht hatte, die schmale Umgehungsstraße mit ihren Ausblicken nach W hin auf das Bergland.
Über einer engen, imposanten Schlucht mit immer noch ansatzweise Wasserfällen – was wird da erst im Winter los sein! – senkt sich die Straße allmählich zu den Ausläufern der Ebene Richtung Mýrina hin. Unten angekommen hätte ich die Wahl, einen lohnenden Umweg über Káspakas zu machen. Ich tu’s nicht und hetze diesmal wirklich die Überlandstraße mit dem vorbeidröhnenden Inselhauptverkehr entlang, Kilometer um Kilometer. Anhalterversuche scheitern.

In Mírina angekommen, weiß ich, dass sich der Weg, bis auf das letzte Stück, wahrhaftig gelohnt hat. Noch lohnender insgesamt wäre die ruhigere Schlussvariante über Káspakas und dann die Westküste entlang gewesen. Nur wenige Kilometer von der Hauptroute Mírina – Moúdros weg ist diese Insel in jeder bisher erkundeten Richtung eines der letzten großen griechischen Inselparadiese geblieben.

Bei meiner spätabendlichen Volta vom Romaikós–Strand her durch die „Agorá“, die etwa 2 km lange Hauptgeschäftsgasse zum Fischerhafen und meinem Stamm–Kafenío „Aegéo“ vor (ohne einen Teller Mezé geht es auch heute nicht!), höre ich, wie Passanten meinen: „Schaut mal, jetzt macht der Deutsche sogar noch seine Volta, nach so einer weiten Strecke!“. Ich habe mich tatsächlich in Windeseile auf Limnos herumgesprochen.


Straßenwanderung im Südwesten zur Fakós–Halbinsel

Nach einem Intermezzo mit zwei Übernachtungen auf der Nachbarinsel Ágios Efstrátios (= Ái Stráti) reizt mich nach Límnos Zurückgekehrten noch der Inselsüdwesten.

Ein Kaffee im Egéo, ein Flasche Wasser am Kiosk besorgt und eingesteckt. An der einen Schiffsagentur vorbei, an der zweiten, wo die recht orientalisch aussehende junge Frau arbeitet, SAOS Lines, die Fahrpläne der Woche im Fenster. Rechts ein guter Bäcker, frühstücksgeeignet.
Durch die Straßenengstelle gehen, oben an einem Balkon hat ein LKW ein Stück Mauer abgeschrammt. Die Reparatur lässt auf sich warten, eilt ja nicht.

Hin zur ersten großen Straßenverzweigung, dort rechts, südostwärts. Keine Ausfallstraße ist unbedingt schön, aber das bin ich gewohnt, lasse den Lärm an mir abprallen, die Steigung hoch, es wird bestimmt bald ruhiger. Ah, endlich der Abzweig zur trotz älterem Dorfkern neu aussehenden Touristensiedlung Platí (Platý), es ginge dorthin wieder bergab. Wirkt etwas steril, würde mich nicht anziehen. Aber das nördliche Strandviertel von Mírina, in dem sich meine „Pansión Poseídon“ befindet, ist auch nicht gerade schön.

Links der Kófinas (nicht so spektakulär wie der gleichnamige Gipfel über der Messará–Ebene auf Kreta), südlichster Gipfel einer relativ niedrigen Bergkette, rechts der Vósvonas, er wirkt höher als er ist, immerhin 200 m über der nahen Küste, das wirkt eben, ein Sender war wohl auch drauf.
Die Teerstraße kurvt zwischen den beiden Gipfeln ins von Bergen und Hügeln eingefasste Dorf Thános hinunter, nur zum Meer und Strand hin erstreckt sich eine grüne Ebene, von Häusern durchsetzt.
Vor dem Ortskern ein Lebensmittelgeschäft, in das ich hineinschaue, ein ganz hübscher Platz mit der wenig frequentierten Durchgangsstraße. Das Dorf zieht sich die Hänge hoch und wirkt beschaulich und alt, natürlich gewachsen, so etwas gefällt mir. Am Ostrand eine Fremdenpension, bestimmt ein guter Standort, hübscher jedenfalls als Platí.

Es geht wieder bergauf, eine kurvige Angelegenheit, aber gut, wie wenig Verkehr hier herrscht. Allmählich senkt sich mein Weg hinab in eine weitere Strandgegend, alles nah beieinander, es handelt sich nur um wenige Kilometer.

Hinter einem größeren Gehöft der von weiter weg nicht sonderlich attraktiv und gepflegt erscheinende Zematás–Strand (aber wer weiß, vielleicht täusche ich mich?; auf gewissen Fotos sieht er nicht schlecht aus), irgendwie die Stimmung einer aufgegebenen Wildwest–Film–Kulisse mit verlassener Pferdekoppel, ich mach mir nicht die Mühe, auf dem Feldweg runterzugehen, bleibe auf meiner Straße, die sich zu strecken beginnt, gerader wird.
Jetzt beginnt der kilometerlange Strand von Nevgátis, etwa in seiner Mitte über der Straße eine Taverne mit Zimmervermietung nebenan, es wird gebaut, wo ich einkehren will. Eine Weile braucht der Wirt, bis er mich Wartenden entdeckt und mit Getränken versorgt, seinen einzigen Gast.
Ein paar Autos stehen gegenüber an einem Einlass zur Paralía, zaghafte Anfänge von Badeausflüglertum, jetzt im Mai.
Bald sehe ich links von mir, gleich an der Straße ein großes pflanzenreiches Grundstück, schöner Garten, Villa, Rückzugsgebiet eines oder mehrerer Individualisten.

Ich hab mich bereits ein Stück vom Meer entfernt, jetzt heißt es eine für Fußgeher nicht so ergiebige Strecke bis Kondiás durchzustehen. Noch vor dem Ort nehm ich den Abzweig nach rechts, durchwandere die neueren Randbereiche des in seiner Mitte hübschen alten Dorfes mit seinen grauen Natursteinhäusern mit den flachen Walmdächern.
Irgendwo sehe ich einen Bus über eine Kreuzung huschen – nicht meine Richtung. Ich wende mich nach Südost, durch ein aufgelockertes, gartenstadtähnliches Dorfviertel, das insgesamt sehr still und verlassen wirkt, obwohl man in einem Eckgeschäft schon noch Leute entdeckt.
Ab dem Ortsende führt mein Sträßchen recht gerade in einer steppenartigen Ebene auf das östliche Ende der Bucht von Kondiás zu. Weiter nordöstlich eine richtige Hintereinanderstaffelung größerer Dörfer, zu denen Straßen abzweigen. Das Eindruck kommt auf, eine ausgedehnte, tief in die Ferne reichende Ebene an ihrem Westrand zu durchwandern, die sich nach Süd hin zunehmend verengt. Eine Brücke über einen bescheidenen Flusslauf. Sumpfgräser allenthalben, auch weiter weg in der feuchten Landschaft. Im arg verschmutzten Wasser tummeln sich Schildkröten zwischen entsorgten Abfällen.

Nach Passieren einer Straßenkreuzung mitten im Niemandsland gelange ich zu der kleinen Siedlung hinter dem Diapóri–Strand, der selbst nicht besonders einladend ist, das Wasser sehr flach, irgendwie schmuddelig, schlickig, etliche hübsch bemalte Fischerboote ohne Fischer, einsame Gegend, wiederum. Das Kafenío scheint geöffnet, freilich ist kein Gast anwesend, ein Mann arbeitet drinnen, sein altes Auto wartet draußen. Alles ganz weit weg von den griechischen städtischen Zentren.
Ein Hügel verdeckt die Sicht nach Ost.

Das Sträßchen wird zum Feldweg, eine Tafel weist auf das Natur– und Vogelschutzgebiet der Fakós–Halbinsel hin, an deren Wurzel ich mich nun befinde. Über ihrer Westküste würde die befahrbare Piste bis zum sagenhaften rotsandigen Kókkina Beach führen, aber das ist mir zu weit, ohne Fahrrad.

Stattdessen nehme ich einen schmaleren Feldweg nach Ost durch hübsches Wiesenland, der mich in wenigen Minuten ans Ufer einer Seitenbucht des riesigen Golfs von Moúdros bringt. Die Stadt ist jenseits der Meeresfluten gut erkennbar, in ihrer Hügellage.
Nur schade, dass sich die Flamingos gerade nicht in dieser Ecke der Insel herumtreiben, es wäre für sie geeignetes Terrain, das flache Randgewässer. Jetzt bedaure ich es, kein Fahrrad zur Hand zu haben, denn im Mittelteil der Insel ließe es sich trotz einiger Steigungen insgesamt ganz gut radeln, man käme weit herum.

Auf der Strandseite des Kafeníos schlendere ich zurück Richtung Straße nach Kondiás, nehme eine Abkürzung durchs Gras. In der Nähe des Ortskerns des erreichten Dorfes parkt ein Taxi etwas abseits der Straße – aha, denke ich, DEN Fahrer geh ich suchen. Ich werde auch fündig, nur sagt mir die Frau, der Mann mache gerade Mittag, ich solle noch warten. Etwa 35 Minuten stehe ich untätig herum, geh hier– und dorthin und wieder zurück, sich nur nicht zu weit entfernen! Dann wird mir die unbestimmte Warterei zu blöd.

Na was wohl? Ich gehe schließlich, wild entschlossen, den ganzen Weg bis nach Mírina zu Fuß zurück. Geht alles, wenn man nur willens ist.

Abends schau ich wie immer gerne beim Fotografen vorbei, auf den Ständern vor dem und drinnen im Geschäft finden sich Unmengen hübschester, selbst geschossener Inselfotos, die auch Leuten ohne eigenes Fahrzeug einen großartigen Überblick über die versteckten Schönheiten, den verborgenen Vulkanismus und die großartige Geologie der Insel vermitteln.
Der Laden befindet sich an einer Ecke der Westseite des großen Platzes, von dessen Ostseite die Busse abfahren (ich hoffe, ich hab das noch richtig in Erinnerung), direkt an der großen Marktstraße jedenfalls, der Agorá, und direkt an einem der Plätze. Zur Sicherheit die Briefadresse plus Telefonnummer: Christos A. Kazólis, Photographer, Myrina, 81400 Lemnos, Tel.: 22540–25445. Warum der Aufwand? – Weil man sich in dem geräumigen Laden eine käufliche Foto–CD abholen sollte, mit tollen Aufnahmen von Inselmotiven, darunter viele Strände, Landschaften, Inseldörfer, viele Felsformationen, viel Mýrina und Blicke zum Berg Áthos. Ich nehme an, inzwischen ist noch eine weitere CD–ROM oder DVD hinzugekommen. Für alle, die nur wenig Zeit auf Límnos haben, eine schöne Erinnerung und zugleich eine große Motivation zum Wiederkommen.


Wein et cetera

Wer kennt ihn nicht, den trockenen Weißen von Límnos? Schon weniger bekannt der süße (Oinós [Inós]) Moschátos, ebenfalls ein Weißer, dann der bekömmliche Halbliterflaschen–Retsína, und schließlich haben sie auch noch Rosé und einen Alibi–Roten.
Es war für mich überraschend zu erfahren, woher der ausgedehnte Weinbau mit dem Zentrum Ágios Dimítrios eigentlich stammt. Den haben, ganz einfach, aus Kleinasien Vertriebene in den Zwanzigerjahren mitgebracht!
Aber was war da noch, neben dem Wein? Da war die Baumwolle. Die rentierte sich mit dem Verfall der Weltmarktpreise in den 50er– und 60er–Jahren dann nicht mehr, es kam zu den ersten Auswanderungswellen. Man versucht es nun eher mit Weizen und Sesam, lese ich. Die ehemaligen Baumwollpflanzerdörfer Város, Líchna, Repanídhi oder Roussopoúli seien massiv entvölkert, erst Landflucht, dann Emigration nach Sydney.


Wenig Tourismus

Was mich erstaunt hat, waren die vergleichsweise wenigen Touristen, die ich Mitte Mai auf Límnos antraf. Natürlich bevölkern sich die Tavernen von Mírina abends zusehends auch mit einigen Touristenpaaren, aber von Fülle oder Überfülle kann nicht die Rede sein. Sicherlich kommt einem ab und zu selbst in entlegenen Gegenden ein Mietwagen im Schritttempo entgegen, wenn man sich aber Erfahrungen zur selben Jahreszeit in der südlichen Ägäis vergegenwärtigt, ist das alles eher dürftig.
Auch hier dürfte ab Mitte Juli bis Mitte August touristenmäßig das meiste abgehen, in der Nebensaison eher wenig.

Dass Límnos trotz einiger Edelhotels in und um Mýrina herum bei all seinen Schönheiten immer noch eine verkannte Insel ist, das ist eine schlichte Tatsache, an der nicht zu rütteln ist. Es liegt an jedem selber, gewohnte Gleise zu verlassen, einmal Neues zu wagen und auszuprobieren.

Copyright puchheim = MartinPUC, Juni 2004, Dezember 2006

Die Insel Ágios Efstrátios