Konkrete Reisevorbereitungen



Reist man erstmalig in ein fremdes Land, stellt sich die Frage, ob man sich besser dem Schutz einer Reisegesellschaft anvertraut. Was aus unserer Sicht dafür spricht, ist eine durchorganisierte Tour zu sehenswerten Orten unter ortskundiger Führung, allerdings auf Kosten einer individuellen Tagesgestaltung.
Dieser Nachteil ist unserer Meinung nach Grund genug, uns auch dieses Mal wieder für eine individuelle Reiseorganisation zu entscheiden.

Die Zeitverschiebung beträgt, wie in Griechenland, eine Stunde, d.h. bei der Einreise dreht man die Uhr um eine Stunde vor.

Für die Ausstellung eines Visums braucht man einen Reisepass, der sechs Monate über die Aufenthaltsdauer hinaus gültig sein muss. Das Visum erhalten wir als EU-Bürger nach telefonischer Rücksprache mit der jordanischen Botschaft in Berlin direkt bei der Einreise am Flughafen in Amman gegen Zahlung von 10 jordanischen Dinar (JOD) pro Person.
Visa für Reisende, die sich länger als 4 Wochen im Land aufhalten, müssen bei der für den Aufenthaltsort zuständigen Polizeistation verlängert werden.

Etwas Geld haben wir in Deutschland getauscht. Eingeführt werden dürfen 50 Jordanische Dinar pro Person. Der Kurs steht im September bei 1,09 € zu 1 JOD. Beim Umtausch in Jordanien ist der Kurs etwas günstiger als in Deutschland.
Bargeld kann man an ATMs (Geldautomaten) ziehen. Als Zahlungsmittel in vielen Hotels werden auch die gängigen Kreditkarten angenommen.


Seit Juni 2010 hat die Al Italia eine Route zwischen Rom und Amman eingerichtet. Abend- und Nachtflüge mit dieser Airline zwischen Frankfurt a. M. und Rom bzw. Rom und Amman erhalten wir durch unsere frühzeitiger Internetbuchung hin und retour für etwas mehr als 800 € (Gesamtpreis für 2 Personen).
Andere Fluglinien, die Amman von Frankfurt a. M. aus anfliegen, sind die Royal Jordanian Airlines, Turkish Airlines, Air France, Lufthansa u. a., direkt oder mit Zwischenstopps, je nach Zeitressourcen und Geldbeutel.

Schon Monate vor Reisebeginn grasen wir die Hotels im Internet ab. Was auffällt ist das steile Preis-Leistungs-Gefälle in Amman. Neben teuren Luxushotels stehen zwar preiswertere Unterkünfte, die jedoch fast alle ziemlich schlechte Gästebewertungen erhalten haben. Sicherlich gibt es in Amman auch gute Mittelklassehotels, doch wir können uns nicht vorstellen, uns bei unserer Ankunft mitten in der Nacht auf die Suche zu begeben.
Deshalb beschließen wir, Amman auszulassen und uns gleich in Madaba einzuquartieren. Der Ort ist nicht weiter vom internationalen Queen-Alia-Flughafen entfernt als das Zentrum von Amman (ca. 30 km).

Mit einem fahrbaren Untersatz möchten wir unabhängig sein. Laut Internetinfos stehen am Flughafen einige Autoverleiher zur Auswahl, nationale wie internationale. Beim Buchungsversuch gibt es jedoch unterschiedliche Hürden: Mal funktioniert die Homepage nicht, dann gibt es Unklarheiten mit den Versicherungen. Einige haben Endpreise, andere nur die blanken Mietpreise (ohne Versicherungen). Bei einem Verleiher ist klar, dass er mitten in der Nacht nicht erreichbar ist. Bei den anderen sind wir uns nicht sicher.
Uns ist die Vorabbuchung dann doch zu heiß, und wir beschließen, ganz entspannt entweder mit einem Bus (sofern er nachts fährt) oder einfach mit dem Taxi nach Madaba zu fahren.
Nach Informationen im Internet gibt es dort zwar keine Autoverleiher, doch wer weiß; im Hotel wird man uns sicherlich weiterhelfen können. Ansonsten fahren wir mit dem öffentlichen Bus an einem der nächsten Tage zurück zum Flughafen und mieten dann bei Tageslicht das Auto, das uns gefällt.

Aufgrund unterschiedlicher Temperaturen im Nord-Süd-Gefälle Jordaniens bzw. in den Höhenlagen und auf bzw. unter Meeresniveau sowie der Herbstzeit angepasst nehmen wir Kleidung für alle Wetter mit. Wir rechnen zwar mit warmen bis heißen Temperaturen, zumindest tagsüber, doch es könnte durchaus auch einmal regnen. Feste Schuhe und Treckingsandalen werden ebenso eingepackt wie eine warme Jacke. Auch unsere beiden Sonnenhüte dürfen nicht fehlen.
Sonnenbrillen werden wahrscheinlich auch wichtig sein, insbesondere bei Abstechern in die Wüste.
Als Frau stelle ich auch Überlegungen an, wie ich mich den Landessitten anpasse. Für besondere Anlässe (Moscheebesuch, aber auch Hitzeschutz) wandert ein großes Viskosetuch in den Koffer. Meine Tageskleidung ist zwar leicht, aber teilweise langärmelig und nicht ausgeschnitten. Doch kurzärmelige T-Shirts für größerer Hitzeschlachten sind auch dabei. Die Hosen sind zweckmäßig, bequem und (fast) langbeinig. Für die Tage am Roten Meer werden Badesachen eingepackt: Badehose, Badeanzug und Latschen.
Den Landesgebräuchen möchte ich gerne mit Respekt begegnen, doch kann ich mir kaum vorstellen, mich im Alltag zu verschleiern. Uns fehlt einfach die Erfahrung von Reisenden in einem islamischen Land. Warten wir es ab, ich bin für alle Fälle gerüstet.

An besonderen Impfungen wird für unseren Kurzaufenthalt lediglich die gegen Hepatitis-A empfohlen. Ich nutze jedoch die Gelegenheit zur Auffrischung meines Impfschutzes gegen Tetanus und Diphterie. Für alle Fälle beruhigt es zu lesen, dass die medizinische Versorgung in Amman sehr gut sein soll.

Unsere Reiseapotheke enthält:
- Schmerztabletten (Ibuprofen) und Schmerzsalbe (Doc)
- Medikamente gegen Erkältungen: Aspirin, Paracetamol, Pinimentol
- Maalox Plus gegen Magenbeschwerden
- Symbiolact zur Vorbeugung und schnellen Regeneration bei Durchfall, Lopedium für den Akutfall
- Ebenol Hydrocortison bei Sonnenallergie
- Sic Ophtal Augentropfen
- elastische Binden (dicke und dünne) und Stützsocke bei Verstauchungen
- Dreieckstuch zur Ersten Hilfe bei Knochenbrüchen
- Pflaster in ausreichender Menge
- flüssige Händedesinfektion im 100-ml-Fläschchen (Sterilium)

Aufgrund meiner Magenempfindlichkeit habe ich mir auch vorgenommen, den Kontakt zwischen Leitungswasser und Mund möglichst zu vermeiden. Oft befinden sich Keime im Wasser, mit denen der mitteleuropäische Körper Probleme hat. Logischerweise sollte man auch auf rohe Speisen verzichten. (Ob mir das gelingt? Die arabische Küche ist so lecker!)
Auf jeden Fall möchte ich, noch vor dem Einchecken im ersten Hotel, abgepacktes Wasser in Flaschen kaufen. Gibt es bestimmt am Flughafen. Denn auch meine Zähne möchte ich nicht mit Leitungswasser putzen.
Die Mitnahme von Händedesinfektionsmittel soll bitte nicht als Übervorsicht gewertet werden. Doch bei Überlandfahrten, gelingt es manchmal nicht, sich vor dem Essen die Hände mit (sauberem) Wasser zu waschen. Das Fläschchen passt in jede Handtasche und kann schnell für Abhilfe sorgen. Auch am Flughafen oder anderen frequentierten Orten sorgt es bei mir stets für ein gutes Gefühl. Kurz vor dem Koffereinchecken kann man es noch darin verstauen oder sogar im Handgepäck mitnehmen. 100 ml Flüssigkeit sind weiterhin erlaubt.

Ansonsten haben wir uns mit allen möglichen Infos aus dem Internet versorgt. Reiseberichte gab es leider nur wenige, doch die vorhandenen machten Appetit! Auch Literatur wurde angeschafft. Ein Verzeichnis gibt es im letzten Menuepunkt unter Literaturquellen.
Weitere sehr gute Reisehinweise erhält man auf der Seite des Auswärtigen Amtes.

Wir fanden, dass diese Maßnahmen ausreichten, um uns auf die Reise vorzubereiten und die Vorfreude täglich zu steigern.


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